Monat: Januar 2016

Wachstum erwünscht

Der Axolotl ist ein biologisches Rätsel. Anstatt erwachsen zu werden, bleibt der vom Aussterben bedrohte mexikanische Schwanzlurch sein Leben lang im Larvenstadium. Schriftsteller und Philosophen gebrauchen den Axolotl als Symbol für jemanden, der sich vor dem Erwachsenwerden fürchtet.

Was ist auf dem Konto?

Im Winter 2009 musste ein großes Passagierflugzeug auf dem Hudson River in New York notlanden. Der Pilot, Kapitän Chesley Sullenberger, der die Maschine sicher und ohne nennenswerte Verletzte aufsetzte, wurde später gefragt, was ihm durch den Kopf gegangen sei, als er in der schwierigen Situation entscheiden musste, was zu tun sei. „Man kann es so sehen“, sagte er. „42 Jahre lang habe ich regelmäßig kleine Beträge auf das Konto von Erfahrung, Erziehung und Ausbildung eingezahlt. Und an jenem Tag war genug vorhanden, um einmal einen sehr großen Betrag abzuziehen.“

Auf Wiedersehen

Abschied nehmen ist schwer—ob von Familie und Freunden, einem lieben und vertrauten Ort, einer Beschäftigung  oder Arbeitsstelle.

Tor zum Paradies

Der italienische Künstler Lorenzo Ghiberti (1378-1455) verbrachte einige Jahre seines Lebens damit, Bilder aus dem Leben Jesu für die Bronzetüren des Baptisteriums in Florenz zu gießen. Die Reliefs sind so eindrücklich, dass Michelangelo eine der Türen als Paradiestür bezeichnete.

Halt fest!

Ein Bekannter von mir ist auf einer Ranch in Texas aufgewachsen. Von ihm kenne ich ein paar lustige Redensarten. Einer meiner Lieblingssprüche ist: „Man braucht nicht viel Wasser für einen guten Kaffee.“ Und wenn jemand mit dem Lasso einen Ochsen eingefangen hat, mit dem er nicht fertig wird, ruft er ihm zu: „Halt dich dran fest!“, womit er sagen will: „Lass nicht los! Die Hilfe ist unterwegs!“

Du bist wertvoll

Nach dem Tod meiner Schwiegermutter fanden meine Frau und ich in einer Schublade ihres Kleiderschranks ein Kästchen mit „Indian Head“-Münzen. Sie war eigentlich keine Sammlerin, aber sie lebte zu einer Zeit, als diese Münzen mit dem Abbild eines Indianerkopfs im Umlauf waren und hatte eine ganze Anzahl davon aufbewahrt.

Wahre Zuflucht

Im März 2014 brach im Gebiet meiner Heimatstadt ein Stammeskonflikt aus und zwang die Familie meines Vaters und andere Flüchtlinge, in der Gebietshauptstadt Zuflucht zu suchen. Immer wieder sind Menschen, die sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher fühlten, an andere Orte gereist auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben.

Brunnen des Heils

W enn Menschen tiefe Löcher in die Erde bohren, dann wollen sie meist entweder Gesteinsproben hervorholen, Öl fördern oder suchen Wasser.

Wahres Glück

Das machen doch alle“, schien mir früher ein schlagendes Argument. Aber meine Eltern gingen nie auf solche Bitten ein, egal wie verzweifelt ich um etwas bettelte, das in ihren Augen gefährlich oder unklug war.

An der Quelle

Unser Haus liegt an einem Bach am Fuß eines Berges. Während der Schneeschmelze und nach heftigen Regenfällen schwillt der Bach an und wird zu einem reißenden Fluss. Es sind schon Menschen in ihm ertrunken. Eines Tages verfolgte ich ihn einmal zurück bis zur Quelle, einem Schneefeld auf dem Gipfel. Von dort macht sich der schmelzende Schnee auf den langen Weg ins Tal. Unterwegs nimmt er noch andere Rinnsale auf, bis er zu dem Bach wird, der an meinem Haus vorbeiströmt.

Klingende Mahnung

Der Glockenturm in Westminster mit der als Big Ben bekannten Glocke ist ein berühmtes Wahrzeichen von London. Man vermutet, dass die Melodie der Turmglocken auf eine Arie aus Händels Messias zurückgeht: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“ Es wurde ein anderer Text dazu verfasst, den man im Glockenzimmer nachlesen kann:

Zeit der Einsamkeit

Unter dem Stapel der Nach-Weihnachtspost entdeckte ich einen kleinen Schatz—eine handgemalte Weihnachtskarte auf festem Umweltschutzpapier. Sie zeigte mit wenigen Pinselstrichen eine winterliche Gebirgslandschaft mit ein paar Tannen. Am unteren Rand und umrahmt von Stechpalmenzweigen mit roten Beeren stand mit Hand geschrieben:

Hört er mich?

Manchmal habe ich das Gefühl, als würde Gott mich gar nicht hören.“ Diese Worte einer Frau, die sich bemühte, neben ihrem alkoholsüchtigen Mann an Gott festzuhalten, sind wohl vielen Gläubigen aus dem Herzen gesprochen. Seit vielen Jahren schon hatte sie Gott gebeten, ihren Mann zu ändern. Aber nichts war passiert.

Alles Gute

Ein immer wiederkehrendes Problem auf unserem Weg durchs Leben ist, dass wir uns so auf das konzentrieren, was wir brauchen, dass wir vergessen, was wir schon alles haben. Daran musste ich denken, als unser Chor einen Choral sang, der auf Psalm 103 basiert: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (V.2). Der Herr vergibt und heilt, erlöst, versorgt, tröstet und schenkt neue Kraft (V.3-5). Wie können wir das vergessen? Und doch tun wir es so oft, wenn die Anforderungen des Alltags uns gefangen nehmen und wir unser Versagen sehen und all das, was wir nicht im Griff haben.

Er wird antworten

Als ich den Twitter-Account meiner Lieblingsschauspielerin entdeckte, war ich begeistert und schickte ihr einen  Tweet. Gespannt wartete ich auf eine Antwort, auch   wenn das natürlich ziemlich unrealistisch war. Eine Berühmtheit wie sie bekam bestimmt jeden Tag eine Menge Fanpost. Trotzdem hoffte ich auf eine Reaktion. Aber ich wurde enttäuscht.